Ein Film­nach­mittag mit Ken Loach

Ken Loach ist ein britischer, äusserst sozialkritischer Filmregisseur und Drehbuchautor. Seine Filme sind in einer naturalistischen Erzählweise von sozialen Dramen und in einem Engagement für den Sozialismus angelegt. Seine Filme, dem Sozialrealismus zugewandt, zeichnen ein scharfes Bild der zeitgenössischen gesellschaftlichen Situation in seinem Lande. Aber selbst Themen wie den Spanischen Bürgerkrieg und auch den von Nicaragua hat er filmisch sehr gut umgesetzt.

Trotz vieler internationaler Preise und Auszeichnungen hat er seinen Weg als aufmerksamer, kritischer, engagierter und progressiver Filmemacher nie aufgegeben.

Die beiden Filme, die wir zeigen, geben einen kleinen Einblick in sein sozialkritisches Filmschaffen.

«I, Daniel Blake»
In «I, Daniel Blake» geht es um den 59-jährigen Schreiner Daniel Blake, der nach einem Herzinfarkt zum ersten Mal auf staatliche Hilfe angewiesen ist. Während er sich um Unterstützungsbeiträge bemüht, trifft er auf Katie und ihre beiden Kinder. Um nicht in einer Obdachlosenunterkunft unterzukommen, muss die alleinerziehende Mutter in eine Wohnung weit von ihrer Heimat entfernt ziehen. Gemeinsam kämpfen Daniel und Katie gegen die bürokratischen Fallstricke. Der bewegende Film hat bereits die Goldene Palme von Cannes und den Publikumspreis in Locarno gewonnen. Loach fokussiert sich auf ein Thema, das nicht nur in Grossbritannien aktuell ist: Menschen, die durch das Sozialsystem fallen, obwohl sie unschuldig sind. «I, Daniel Blake» ist ein hervorragend besetzter und ehrlicher Film, der tief berührt.

«The Angels' Share»
Robbie wird zu Sozialstunden verurteilt und lernt dabei nicht nur drei Gleichgesinnte kennen, sondern auch seine neue Leidenschaft: den teuersten und besten Malt Whisky der Welt. Um eine Zukunft für sich und seine junge Familie zu sichern, lässt er sich bald auf einen riskanten Plan ein: Irgendwo in den schottischen Highlands soll noch ein Fass von diesem sagenhaft kostbaren Whisky existieren. Ein paar Flaschen könnten ihm und seinen Freunden ein sorgenfreies Leben bescheren – oder aber einige Jahre hinter Gittern...

Ken Loach hat bislang fast 30 Filme gedreht, aber selten hat er sich so optimistisch gezeigt wie in «The Angels' Share». Der Film war der Liebling des Publikums und der Jury (Preis der Jury) auf dem Filmfestival von Cannes. In diesem Film zaubert die britische Regielegende die warmherzigste und schönste Komödie seiner Karriere auf die Leinwand. «The Angels' Share» enthält authentische Figuren, treffende Dialoge und einige der lustigsten Pointen, die Drehbuchautor Paul Laverty je geschrieben hat.

(Textauszug aus Webseite von Filmcoopi Zürich )